Leistungsbeurteilung -

Sind sie immer fair, oder doch oft subjektiv?

Blog_CoachingYvonneKulik

Manche mögen sie, andere wollen sie nicht und doch sind sie Bestandteil des Arbeitslebens. Wofür sind sie eigentlich gut und was kann ich damit anfangen?

Dem Grunde nach sollte die Leistungsbeurteilung deine Arbeitsleistung widerspiegeln. Von Unternehmen zu Unternehmen sind sie zwar unterschiedlich, doch im Grunde, ähnlich. Neben deiner Arbeitsart- und Leistung, wird dort u. a.  auch deine Teamfähigkeit und deine Kommunikation mit der Kundschaft, Kollegenschaft und deiner Führungskraft beurteilt (je nach Unternehmenszweig). Im Idealfall deckt sich deine Beurteilung mit dem, wie du dich selbst einschätzen würdest. Doch was wenn nicht?

Hier gibt es u. a. zwei Möglichkeiten, beide lassen sich dem Grunde nach in einem Gespräch klären.

Das Verständnis der einzelnen Beurteilungspunkte kann unterschiedlich verstanden werden. Deshalb ist ein klärendes Gespräch wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden. So können die einzelnen Punkte erklärt werden, als Beispiel was genau ist z. B. unter dem Punkt Kommunikation zu verstehen und was wird beurteilt? Damit lassen sich unterschiedliche Denkweisen klären und auch Unterschiede im Verständnis der Kriterien aus dem Weg räumen.

Da eine Beurteilung nicht jeden Monat erfolgt, kann es natürlich durch die Zeitspanne die dazwischen liegt, dazu führen, dass du die Beurteilungskriterien nicht mehr auf dem Schirm hast. Was auch völlig nachvollziehbar ist. Gerade aus diesem Grund ist es wichtig, miteinander zu sprechen.

Eine der anderen Möglichkeiten ist, die tatsächlich schwierige, nämlich die Beurteilung ist eben nicht fair oder gar subjektiv.

Tja, was nun?

Ein Grund für eine unzutreffende Beurteilung könnte auf eine mangelnde Fachkompetenz des/der Beurteilers*in zurück zu führen sein. Auch können Emotionen, Gefühle sprich eine Wahrnehmungsverzerrung gegenüber der zu beurteilenden Person vorliegen.

Ein weiterer Grund für einen Beurteilurteilsfehler könnte sein, wenn ein Merkmal in den Vordergrund gesehen oder gestellt wird und dadurch andere Merkmale in den Hintergrund gelangen. Von dem im Vordergrund stehenden Merkmal, wird auf alle Eigenschaften der Person geschlossen. Das kann positiv wie auch negativ sein. In diesem Fall sind es die negativen Merkmale, die Einfluss auf die Beurteilung nehmen.

Ein weiterer Grund könnte sein, dass die zu beurteilende Person in den letzten Wochen, nicht die volle Leistung erbringen konnte, die sie jedoch in der Vergangenheit erbracht hat. Hier sind die aktuellsten Ergebnisse im Kopf des Beurteilers geblieben und nehmen maßgeblichen Einfluss auf die Beurteilung.

Egal welche der möglichen Varianten zutrifft, so ist hier ein Gespräch zwingend notwendig. Eine gute Vorbereitung ist hierbei das A und O. Mach dir Gedanken warum du dich anders siehst, was hast du gut gemacht und woran machst du das fest? Bringe sachliche Argumente und Beispiele mit. Und auch wenn es dir schwer fällt, versuche möglichst deine Emotionen zu zügeln. Natürlich darfst du deine Enttäuschung zum Ausdruck bringen, ich meine jedoch Gefühle wie Vorwürfe, Beschuldigungen oder sogar Beschimpfungen. Das hilft dir nicht und bringt dich auch kein Stück weiter.

Such also das Gespräch mit deiner Führungskraft und hol dir gern Unterstützung von deiner Personalvertretung. Es ist dein gutes Recht!

Wenn du mit deiner Beurteilung nicht einverstanden bist, dann werde aktiv. Sich ärgern ist keine Option.

Und auch wenn du vielleicht denkst, dass bringt doch sowieso nichts, dann lass dir sagen, dass du es erst weißt, wenn du es versucht hast.

Einer meiner Klienten, wurde sehr subjektiv von seinem Vorgesetzten beurteilt und legte Einspruch ein. Ich habe ihn auf das Gespräch vorbereitet und eine Strategie mit ihm erarbeitet und ein kleines Gesprächstraining, sprich um ihn auf mögliche Reaktionen und Situationen vorzubereiten. Zu Beginn ging er davon aus, dass es keinen Sinn macht und die Beurteilung nicht geändert wird. Doch tatsächlich wurde sie zu 50% korrigiert. Dadurch das es im gelang, seine Argumente sachlich vorzubringen, konnte er eine Veränderung bewirken.

MITEINANDER SPRECHEN! KOMMUNIKATION! ERST WENN DU ES VERSUCHT HAST, WEIßT DU OB ES GELINGT!